„Zeit mit Herz“
Unter diesem Titel stand das regelmäßig in der Kirchengemeinde St. Franziskus, Albstadt, stattfindende Frauenfrühstück. Bedingt durch Corona fand das Treffen in der Kirche und ohne Frühstück unter Einhaltung der Hygienevorschriften statt.
Elisa Alber und Anne Tulke, Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, stellten kurz die unterschiedlichen Dienste der Caritas in Albstadt bzw. im Zollernalbkreis dar.
Thematischer Schwerpunkt war die Arbeit mit den geflüchteten Mitbürger*innen. Neben der sehr kurzen Darstellung der einzelnen Dienste - Flüchtlingssozialarbeit, Migrationsberatung, Jugendmigrationsdient, Integrationsmanager und der Fallzahlen erfuhren die teilnehmenden Frauen aus erster Hand viel über Hintergründe bzw. persönliche Beweggründe, die zur Flucht aus dem Heimatland führten. Frauen aus drei unterschiedlichen Ländern (Türkei, Syrien, Iran) erzählten sehr emotional Teile aus ihrer Lebensgeschichte. Sie berichteten von ihren ausweglosen Situationen im Heimatland - Gefahr von langjährigen Haftstrafen, Gefahren durch kriegerische Auseinandersetzungen und von den Gefahren und furchtbaren Erlebnissen während der Flucht. Die Angst um die Kinder, die wie sie selbst nicht schwimmen können, war spürbar.
Trotzdem strahlten alle Frauen Freude und Optimismus aus. Alle wollen hier in Deutschland in Freiheit leben und nach Möglichkeit wieder in ihren alten Berufen arbeiten. Nur eine aus der Türkei stammende Frau nimmt im Moment an einem Deutschkurs teil. Die anderen können nicht, da sie Kleinstkinder betreuen müssen. Dass alle vier Familien über die Caritas einen ehrenamtlichen Familienpaten haben, der sie begleitet und unterstützt, sehen die Frauen als sehr positiv an. Sie sind nicht alleine, haben immer einen Ansprechpartner, an den sie sich wenden können.
Die Zuhörerinnen haben die einzelnen Geschichten zum Teil sehr betroffen gemacht. Sie bewundern die Stärke der geflüchteten Frauen, ihren Mut und auch die Leistung, sich nach so kurzer Zeit in der deutschen Sprache gut zurecht zu finden.
Allen an diesem Morgen ist klar, dass man sich näher kennen lernen sollte. Nur so können Vorurteile abgebaut werden. Aber auch ein Morgen der Mut macht. Es gibt immer Menschen, die aufeinander zugehen, wenn man Möglichkeiten dazu schafft.