Hugo und Maria Gulden-Caritas-Stiftung
Zur Hugo und Maria Gulden-Caritas-Stiftung: Stifter/in: Hugo und Maria Gulden Gründung: 01.12.2004 Gründungskapital: 120.000 Euro Aktuelles Stiftungskapital: 134.400 Euro Dachstiftung: CaritasStiftung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart Lebenswerk Zukunft Stiftungszweck: Zweck der Stiftung ist die Förderung gemeinnütziger und mildtätiger Ziele von Caritasarbeit. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Förderung der ideellen und materiellen Caritasarbeit auf dem Gebiet der Beratung von und Hilfen für Familien und ihren Kindern und Jugendlichen in schwierigem sozialem Umfeld, vornehmlich im Landkreis Tuttlingen mit der Zielrichtung "Stärkung von Familie und Jugend".
Zur Stifterin Maria Gulden: Maria Gulden (gebürtige Maier) wurde 1936 in Wurmlingen im Landkreis Tuttlingen geboren. Die heute 83-jährige ist immer noch sehr aktiv und vital. Sie verbringt ihre Zeit gerne im Kreise ihrer Familie und mit langjährigen Freunden. Viele Jahre besuchte sie regelmäßig Patienten im Spaichinger Krankenhaus um ihnen seelischen Beistand zu geben oder einfach mit ihnen gemeinsam Zeit zu verbringen. Im Jahr 1958 heiratete sie den aus Aixheim stammenden Bäckermeister Hugo Gulden mit dem sie gemeinsam bis 1972 eine Bäckerei in Aixheim führte. In jenem Jahr eröffnete das Ehepaar ein Bau- und Immobilienbüro und zog gemeinsam mit ihren 3 Kindern nach Spaichingen. Nach beinahe 30 Jahren übergab Hugo Gulden im Jahr 2000 die Geschäftsleitung an seinen Sohn Berthold. Maria und Hugo Gulden entschieden sich zu diesem Zeitpunkt den Menschen in ihrer Nähe - denen nicht so viel Glück im Leben beschieden war - etwas Gutes zu tun. So gründeten sie im Jahr 2004 gemeinsam eine Treuhandstiftung unter dem Dach der Caritas-Stiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart ("Lebenswerk Zukunft"). Auch nach dem Tod ihres Mannes Hugo im Frühjahr 2019 freut sich Maria Gulden, dass ihr gemeinsames Ziel - die Unterstützung von Familie und Jugend im Landkreis Tuttlingen - im Rahmen ihrer gemeinsamen Stiftung weitergeführt wird. |
Maria Gulden berichtet in ihrem Haus in Spaichingen über die Arbeit der Hugo und Maria Gulden-Caritas-Stiftung.Marc Meßmer
Liebe Frau Gulden, danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben uns einige Fragen zur Hugo und Maria Gulden-Caritas-Stiftung zu beantworten.
Ich nehme mir hierfür sehr gerne Zeit Herr Meßmer.
Die für viele Menschen interessanteste Frage gleich zu Beginn, wie kam es dazu, dass sie sich gemeinsam mit ihrem Mann zur Gründung einer Stiftung entschieden haben? Das machen ja verhältnismäßig nur sehr wenige Menschen.
Für meinen Mann und mich war schon lange klar, dass wir etwas an die Gesellschaft zurückgeben wollten. Wir hatten stets ein sehr erfülltes Berufs- und Privatleben, was ja leider nicht allen Menschen und Familien vergönnt ist. Wichtig für uns war, Familien und ihren Kindern in unserer unmittelbaren Umgebung, helfen zu können, denen es nicht so gut geht. Wir haben uns dann bei einem guten Bekannten aus Tuttlingen bezüglich einer Stiftungsgründung informiert. Dieser stellte den Kontakt zu Herrn Thomas Reuther von der Caritas-Stiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart her. Er hat uns beraten, wie wir alles nach unserem Sinne in die Wege leiten können und so haben wir uns für die Gründung einer Treuhandstiftung unter dem Dach des Lebenswerk Zukunft entschieden.
Sie haben sich folglich bewusst dafür entschlossen, eine Caritas-Stiftung zu gründen. War ihnen der christliche Bezug dabei besonders wichtig?
Mein Mann und ich kommen aus christlichen Elternhäusern, wo gerade auch Werte wie Nächstenliebe vermittelt wurden. Die Gründung einer Stiftung die diese Werte vertritt, war deshalb sehr wichtig für uns. Die Caritas-Stiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart bietet hierfür ein optimales Umfeld und vertritt die Interessen unserer Stiftung nach unserem Sinne. Mein Mann und ich haben daher auch die Gründung und die Zusammenarbeit mit dem Lebenswerk Zukunft und der örtlichen Caritas Schwarzwald-Alb-Donau nie bereut.
Sie und ihr Mann Hugo haben drei gemeinsame Kinder. Haben diese sie bei dem Vorhaben einer Stiftungsgründung unterstützt?
Unsere Kinder haben von Anfang an die Gründung der Stiftung unterstützt. Es ist sehr schön zu wissen, dass auch sie sich gerne für das Wohl anderer Menschen einsetzen. Unsere jüngste Tochter Brigitte - die als Sozialpädagogin auch beruflich mit Menschen in schwierigen Lebensumständen arbeitet - ist gemeinsam mit Frau Manuela Mayer (Regionalleiterin der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau) und mir im Vergabeausschuss der Stiftung. Es ist dabei ganz im Interesse meines verstorbenen Mannes, dass sich auch in Zukunft unsere Angehörigen in der Stiftung einbringen.
Es ist immer was Besonderes, wenn man Menschen in schwierigen Situationen helfen kann und ihre Freude sieht.
Ihre Stiftung gibt es nun bereits seit 15 Jahren, gibt es spezielle Ereignisse an die sie sich im Besonderen erinnern?
Gerade in der Anfangszeit haben wir auch die Möglichkeit genutzt, Menschen denen wir durch die Stiftung helfen konnten, persönlich vor Ort zu besuchen. Es war dann sehr schön zu sehen, dass die Lebenssituation der Menschen auch wirklich direkt verbessert werden konnte. Beispielsweise haben wir die Anschaffung eines Autos für eine bedürftige türkischstämmige Familie in Spaichingen finanziert, die dann auch die Möglichkeit hatte, ihre Kinder zu transportieren u.a. zur Schule oder zum Sportverein. Es hat uns sehr gefreut, dass die Kinder dadurch die Möglichkeit hatten ihren Interessen nachzugehen und die Familie generell besser am gesellschaftlichen Leben teilnehmen konnte.
Es ist immer was Besonderes, wenn man Menschen in schwierigen Situationen helfen kann und ihre Freude sieht. Ebenso freut es mich sehr und ist mir auch wichtig, wenn Menschen und Familien sich für die Unterstützung bedanken. Hierdurch hat man einen persönlichen Bezug und weiß auch, dass die Hilfe wirklich da ankommt, wo sie auch was bewirkt.
Der Stiftungsschwerpunkt liegt auf der Förderung von Familien und deren Kindern im Landkreis Tuttlingen. Was ist ihnen dabei besonders wichtig? Sie unterstützen ja beispielsweise auch die Schulranzen-Aktion der Caritas im Landkreis Tuttlingen.
Die Kinder aus Familien die von Armut betroffen sind, sind leider oft die direkten Leidtragenden der Situation. Sie haben dann von Anfang an schlechtere Startchancen als ihre Altersgenossen. Durch die Unterstützung der Schulranzen-Aktion möchten wir als Stiftung genau diese betroffenen Kinder unterstützen. Wichtig ist dabei den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Potenzial nutzen zu können. Ich bin davon überzeugt, dass es am Ende immer jeder selber in der Hand hat, sich eine glückliche Zukunft aufzubauen.
Jedoch haben es Kinder aus armen Familien oder mit Migrationshintergrund – auch aufgrund der Sprachbarrieren – zunächst ungleich schwerer. Deshalb müssen die Familien und ihre Kinder unterstützt werden, damit sie auch ihre eigene Lebenssituation und Zukunft verbessern können. Sehr schlimm finde ich es beispielsweise, wenn Kinder von Zuhause aus kein Essen mit in die Schule bekommen und hungrig den Tag verbringen müssen. Da sind dann auch direkt die Lernmöglichkeiten beeinträchtigt. Gerade bei solch elementaren Dingen des Lebens ist es mir wichtig zu helfen.
Frau Gulden, vielen Dank für das Gespräch, alles Gute und Gottes Segen für sie und ihre Angehörigen.
Sehr gerne. Vielen Dank, das wünsche ich ihnen auch.