Georgische Caritas-Delegation besucht Projekt Buntgut
v.l.: Ulrike Irion, Manuel Benteler, Mariam LATSABIDZE, Nino GAMBASHIDZE, ANAHIT MKHOYAN, Anton Vaas, kniend: SOFIO FOTSKHVERASHVILI; PAATA SHEKILADZEAnton Vaas
Einen außergewöhnlichen Besuch bekam das Caritas-Projekt Buntgut in Tuttlingen. Eine Delegation der Caritas Georgien informierte sich vor Ort über das Nähprojekt, in dem vor allem geflohene Menschen ihre Kompetenzen im Nähen und Schneidern ausbauen und dabei eine Alltagsstruktur bekommen. Interessiert waren die Besucherinnen und Besucher aber auch an den Upcycling-Produkten, die im Projekt in Tuttlingen hergestellt werden.
Die Leiterin der Caritas Georgien, Anahit Mkhoyan, war begeistert von den vielen Impulsen: "Wir können viel von hier mitnehmen. Bei Buntgut in Tuttlingen haben wir viel gelernt über den richtigen Umgang mit gebrauchter Kleidung. Mit diesen Anregungen können wir unsere Arbeit mit gebrauchter Kleidung weiter verbessern. Aktuell organisieren wir vor allem die Sammlung von gebrauchter Kleidung für mittellose Menschen in Georgien. Mittelfristig denken wir auch über Second Hand Shops und das Upcycling von Kleidung nach, mit denen wir als Caritas Georgien Arbeitsplätze schaffen könnten und neue Einnahmequellen hätten. Da kann uns das Projekt Buntgut zum Vorbild werden!"
In einer einwöchigen Reise sammelte eine Delegation der Caritas Georgien Know-how für die Weiterarbeit an ihrem neuen Projekt, in dem Kleidung für Bedürftige in Georgien selbst gesammelt wird. Neben dem Besuch in Tuttlingen besichtigte die Gruppe einen Textilsortierbetrieb in der Nähe von Riedlingen, die SECONTIQUE in Ulm oder die Sammelzentrale Aktion Hoffnung in Laupheim. Dabei wurden viele Ansätze sichtbar, wie Kleidung gut sortiert und dann sinnvoll weiterverwendet werden kann.
Entstanden ist das Projekt im Rahmen eines Freiwilligeneinsatzes von Angelika Hipp, der Geschäftsführerin von Lebenswerk Zukunft in Georgien. Im Rahmen eines dreimonatigen Aufenthalts 2018 in Tiflis entwickelte sie mehrere Modelle, wie die Caritas Georgien selbst vor Ort zu Geld- und Sachspenden kommen kann.
Die Sammlung von gebrauchter Kleidung war dabei ein vielversprechender Ansatz. Denn damit macht sich die Caritas Georgien unabhängig von westlichen Hilfsorganisationen, die bisher gebrauchte Kleidung zur Verfügung gestellt haben. Angelika Hipp leitete einen Besuch von Anton Vaas, Vorstand der Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart, in Georgien in die Wege, der sein Know-How in Tiflis zur Verfügung stellte. Auf Antrag der Caritas bewilligte der Förderausschuss der Aktion Hoffnung die Anschubfinanzierung des Altkleiderprojektes in Georgien in Höhe von 26.500,- € - hierdurch wurde es möglich, erste Container für die Sammlung von Kleidung anzuschaffen und zu betreuen.