Hintergrund
Die stark gestiegenen Energiekosten führen immer häufiger dazu, dass einkommensschwache Haushalte ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können und in finanzielle Bedrängnis geraten. Die deutschlandweit mehr als 8 Millionen Empfänger von staatlichen Transferleistungen (Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder auch Wohngeld) verfügen nur über begrenzte Mittel für Investitionen in Energieeffizienztechnik. Auch das Wissen um den sparsamen Einsatz von Energie und Wasser ist nicht immer gegeben.
Hier setzt die Aktion Stromspar-Check des Deutschen Caritasverbands (DCV) und des Bundesverbands der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) an: das Projekt zielt auf eine Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs und den damit verbundenen Kosten. Gleichzeitig werden langzeitarbeitslose Personen im Rahmen einer Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderung zu sogenannten Stromsparhelfern geschult. Diese beraten im Rahmen von Beschäftigungsförderprojekten andere einkommensschwache Haushalte und bauen notwendige Soforthilfen (z.B. Energiesparlampen, schaltbare Steckerleisten, Zeitschaltuhr, Wassersparduschköpfe) kostenlos ein.
Wie funktioniert der Stromspar-Check?
Einkommensschwache Haushalte können vor Ort einen Beratungstermin vereinbaren. Im Rahmen von zwei Hausbesuchen werden von den Stromsparhelfern zunächst der aktuelle Stromverbrauch verschiedener Elektrogeräte sowie der Wasserverbrauch aufgenommen. Beim zweiten Besuch werden kostenlos notwendige Soforthilfen wie Energiesparlampen, schaltbare Steckdosenleisten, Zeitschaltuhr, Wassersparduschköpfe etc. im Wert von durchschnittlich 70 Euro installiert. Ergänzend werden konkrete Tipps zur Einsparung von Strom, Wasser und Heizenergie gegeben.
Ein Energiesparpaket des Stromspar-Checks TuttlingenQuelle: Stromsparinitiative Bundesebene
Die Entlastungen im Bereich Strom kommen unmittelbar den Haushalten zugute, von den Einsparungen bei Wasser und Wärme profitieren auch die Kommunen. Denn in jedem Haushalt, in dem ein Stromsparcheck durchgeführt wurde, werden im Bundesdurchschnitt pro Jahr rund 82 Euro Stromkosten (-13%), 35 Euro Wasserkosten (-10%) und 9 Euro Heizkosten zur Warmwasserbereitung (-2%) durch die installierten Energie- und Wassersparprodukte eingespart. Hinzu kommen Einsparungen durch Verhaltensänderungen von durchschnittlich etwa 12 Euro Stromkosten und etwa 8 Euro Heizkosten im Jahr. Mit jedem Stromspar-Check werden zudem durchschnittlich 2,2 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) eingespart und damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
***Stromspartipp des Monats***
Haben Sie Interesse an einem kostenlosen Stromspar-Check bei sich zu Hause?
Wer in Albstadt oder Tuttlingen lebt, Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld bezieht, und sich für einen Stromspar-Check interessiert, wendet sich bitte an Projektkoordinator Markus Gruhler.
Ziele des Projektes
- Sozialpolitische Zielsetzung: Kostenentlastung für einkommensschwache Haushalte
- Ökonomische Zielsetzung: Kostenentlastung für Kommunen durch Einsparung von Wasser- und Heizkosten
- Arbeitsmarktpolitische Zielsetzung: Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen, Heranführung an den ersten Arbeitsmarkt
- Klimapolitische Zielsetzung: Reduzierung von CO2-Emissionen, Verbreitung der Nutzung bewährter Energie- und Wasserspartechniken, sichtbarer Beitrag armer Menschen zu Klimaschutz-Zielen der Bundesregierung wie zur Bewahrung der Schöpfung
- Bildungspolitische Zielsetzung: Sensibilisierung einkommensschwacher Haushalte für Klimaschutz und Energieeinsparung
Angestrebte Zusammenarbeit
Die Aktion Stromspar-Check erhält seit Dezember 2008 eine Anschubfinanzierung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) im Rahmen der Klimaschutzinitiative. Für die Bereitstellung der Energiesparartikel (Soforthilfen, der Einkaufspreis pro Soforthilfepaket liegt bei rund 50 Euro) ist jedoch eine weitere finanzielle Unterstützung vor Ort notwendig. Dazu benötigen wir Ihre Unterstützung.
Hier finden Sie den Tätigkeitsbericht mit den aktuellen Zahlen und Daten.
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